Karin Kochems Physiotherapie Praxis Detail

Lymphdrainage

Die Lymphdrainage ist eine angenehme Therapie zur Entstauung von Gewebe und Gelenken. Lymphödeme und Lipödeme können stark gemildert werden.

Die Lymphdrainage ist eine angenehme Therapie zur Entstauung von Gewebe und Gelenken.

Nach einem Unfall oder einer Operation wird durch sie die Heilung beschleunigt. Lymphödeme und Lipödeme können stark gemildert werden. Ebenso kann eine Linderung bei Erkrankungen des Bewegungsapparates im Rahmen des rheumatischen Formenkreises erwartet werden.

Das Lymphsystem ist Teil des Gefäßsystems. Es ist ein Organ der Zirkulation (verlorene Blutflüssigkeit wird in den Blutkreislauf zurückgeführt) und gleichzeitig auch ein Teil des Immunsystems.

Beim Gasaustausch in den kleinsten Kapillaren (= kleinste Blutgefäße) gehen immer ca. 10% der Blutflüssigkeit verloren. Das sind etwa 2 Liter am Tag. Zunächst wird diese noch Gewebeflüssigkeit genannt. Erst mit der Aufnahme in das Lymphsystem, über kleine fingerartige, in das Gewebe hineinragende, Ausbuchtungen, wird sie zur Lymphe.

Diese Ausbuchtungen öffnen sich nur für lymphpflichtige Stoffe, wie z.B. Medikamente, Hormone, Blut, Tatootinte, Viren, Bakterien, u.v.m. Sie wird über Sammelpunkte, z.B. in der Kniekehle, der Leiste oder der Achsel zu den oberen Hohlvenen, die rechts und links in der Halsbeuge liegen, transportiert und anschließend in den Blutkreislauf zurückgeführt. Normalerweise läuft dieser Vorgang automatisch und ohne Komplikationen ab. Wir bemerken ihn nicht.

Kommt das Lymphsystem jedoch in ein Ungleichgewicht z.B. durch eine Operation oder die Entfernung von Lymphknoten, kann die Lymphdrainage Erleichterung und Heilung bringen.

Die Manuelle Lymphdrainage (MLD) basiert auf den von Emil Vodder , ein dänischer Physiotherapeut, entwickelten Grundgriffen.

  • Stehender Kreis
  • Drehgriff
  • Pumpgriff
  • Schöpfgriff

Alle vier Griffe werden mit einem sanften, vorwiegend kreisförmigen auf der Haut applizierten Dehnreiz, durchgeführt. So wird die Lymphe in die direkt unter der Haut liegenden Lymphbahnen aufgenommen.

Es gibt eine Schubphase, welche die Lymphe in die gewünschte Abflussrichtung schiebt und eine Entspannungsphase, bei der man sich passiv wieder aus dem Gewebe heraustragen lässt. So können die Gefäße aus den entfernter liegenden Körperregionen, durch die Sogwirkung, wieder befüllt werden. Das Ganze geschieht mit einem langsamen Arbeiten (wie beim langsamen Walzer) im ¾ Takt.

Die Lymphdrainage ist Teil der Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie (KPE).

  • Manuelle Lymphdrainage
  • Hautpflege
  • Kompression mittels Verband oder Strumpf. Ohne Kompression ist der Lymphdrainage wenig sinnvoll und noch weniger wirksam.
  • Bewegung ( Gymnastik, Gehen, Fahrrad fahren u.s.w.)

Anwendungsgebiete

  • Lymphödem
  • Lipödeme
  • Lipo-Lymphödeme
  • Phlebolymphatisches Ödem ( durch eine chronische Insuffizienz der Venen)
  • Erkrankungen des Bewegungsapparates im Rahmen des rheumatischen Formenkreises
  • Traumatisches Ödem / Hämatome nach Verletzungen und Operationen, um den Heilungsprozess zu beschleunigen
  • Sudeck‘sche Dystrophie
  • Lymphostatische Enzephalopathie, in Kombination mit Atemgymnastik und mit ärztlicher Therapiemaßnahme
  • Sklerodermie

Kontraindikationen

  • dekompensierte Herzinsuffizenz
  • durch Viren oder Bakterien verursachte akute Entzündung
  • Fußpilz
  • akute Beinvenenthrombose (Phlebothrombose)
  • maligne Prozesse